Tillys zweite Lebensgemeinschaft.
Rezension
Tilly, die Ich- Erzählerin, geschieden, zeichnet das - vermeintliche - Idealbild ihres neuen Lebensgefährten, lobt dessen Einfühlsamkeit, ist hingerissen von seiner Zärtlichkeit, genießt begeistert seine exotischen Kochkünste, lässt sich immer wieder verwöhnen und verführen. Dabei merkt sie zu spät, dass Geoffrey, trotz Trennung, seiner Erstfamilie in allen Bereichen Vorrang gibt, Tilly zwar eingebunden wird in Betreuungspflichten, er sie jedoch permanent, Entscheidungen betreffend, übergeht, wichtige Termine verheimlicht. Er Verrät mit diesem Verhalten ihr gemeinsames Leben und drängt Tilly in eine Außenseiterposition, aus deren Mechanismen sie sich - nach diversen Jahren persönlicher Kränkungen, nicht eingehaltener Versprechen sowie leerer Lippenbekenntnisse - mit einem makabren "Schachzug" löst.
Anne Fine ist ein scharfsichtiger Roman gelungen. Sarkastisch - nachdenklich, humorvoll - bissig, dabei äußerst "alltagsrealistisch". Fesselnd bis zur letzten Zeile, daher bestens geeignet für Patientenbüchereien.Rezensent: Brigitta Morgenstern 08.02.2007
Personen: Fine, Anne
Fine, Anne:
Feuer und Asche : Roman / Anne Fine. Dt. von Ulla Kösters. - Zürich : Diogenes, 2006. - 259 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-257-06533-6 geb. : EUR 19.90
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch