Lewin, Waltraud
Feuer Der Luther-Roman
Bücher

Ein Luther-Roman als bewusste Provokation angesichts der üblichen Luther-Verehrung im Kontext des Reformationsjubiläums.


Rezension

Im Vorwort verweist Waltraud Lewin darauf, dass über Luther eigentlich alles bekannt sei. Das habe sie als Autorin, die einen Luther-Roman schreiben wollte, gelähmt. Sie ordnete deshalb die Fakten neu und schuf dadurch Leerstellen, die sie mit viel Fantasie füllen konnte. Sie wollte Luther nicht nur anders präsentieren, sondern als einen anderen: einen zwar bewundernswerten, aber letztlich schwachen, zeitlebens von Krankheiten geplagten, mürrischen und triebgeleiteten Menschen. Lutherkenner, die sich auf die Lektüre einlassen, werden angeregt, Luthers Schattenseiten mehr zu bedenken. Wer aber nicht viel über Luther weiß, kann zwischen historischen Schilderungen und ausufernder Fantasie der Autorin oft nicht unterscheiden. Manche Szenen sind lebendig erzählt und spannend. Daneben gibt es aber immer wieder auch langweilige und langatmige Passagen. Die Autorin stammt aus der DDR. Ist ihr Luther vor allem als Gegenspieler des sozialistisch verehrten Thomas Müntzer begegnet?

Im Kontext anderer Luther-Publikationen eine durchaus interessante Lektüre. Manche Abschnitte eignen sich als Gesprächsvorimpuls für Gemeindegruppen.

Rezensent: Karl Foitzik


Personen: Lewin, Waltraud

Schlagwörter: Luther Reformation Kirchengeschichte

Lewin, Waltraud:
Feuer : Der Luther-Roman / Waltraud Lewin. - Gütersloh : Gütersloher Verl. - Haus, 2014. - 381 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-579-06587-8

Zugangsnummer: 32861
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher