Ein Jesuit scheitert an seiner Christianisierungsmission im alten China.
Rezension
Nachdem sie aus dem Studium geflogen ist, sitzt die junge Schascha in ihrer Altbauwohnung in Chinatown, zusammen mit ihre Mutter, Großmutter und Schwester und schreibt über den jesuitischen Missionar Guiseppe Castiglione. Dieser lebte als Maler von 1715-1766 am Hof des chinesischen Kaisers, wo er viel über die chinesische Kultur gelernt hat, aber niemanden zum christlichen Glauben bekehren konnte. Während Schascha ihre Leser tief in die Atmosphäre des alten China eintauchen lässt, kämpft sie in der Gegenwart mit ihrer unerfreulichen Wohnsituation, in der die Beteiligten sich mit absurden Dialogen auf Abstand zu halten scheinen. Manchmal stören diese Gegenwartssequenzen geradezu den Lesefluss, während die faszinierenden Schilderungen aus dem Leben des Paters, der sich die chinesische Auffassung von Kunst zu eigen machen muss, um am Hof des Kaisers zu bestehen, Lust auf mehr machen.
Geeignet für LeserInnen mit Interesse an China und an der Begegnung unterschiedlicher Kulturen.Rezensent: Susanne Brenner
Personen: Radzevičiūtė, Undiné Hell, Cornelius
Radzevičiūtė, Undiné:
Fische und Drachen : Roman / Undiné Radzevičiūtė. Dt. von Cornelius Hell. - Salzburg : Residenz, 2017. - 398 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-7017-1676-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher