Geschichte über Träume und Schäume in einer kanadischen Kleinstadt der 1970er-Jahre.
Rezension
In einer tristen kanadischen Kleinstadt nahe dem Grenzfluss zu den USA näht Trudy, 23, Nacht für Nacht Kopfkissenbezüge in einer Fabrik. Sie lebt zusammen mit ihrer Mutter Claire und ihrer kleinen Nichte Mercy. Ihr Vater und auch ihre Schwester sind abgehauen. Die Drei stehen zusammen und träumen jede für sich vom Glück. Als Trudy sich in Jules verliebt, scheint ihres zum ersten Mal greifbar. Dummerweise hat Jules den Plan, mit einem Raketenauto über den Grenzfluss zu springen. Dieses nahende Unglück belastet ihre Beziehung, denn allen ist klar, dass er es nicht schaffen wird.
Sprachlich ist Marstons Roman solide und unterhaltsam, die Trostlosigkeit wird glaubwürdig erzeugt. Oft bedient sie sich kitschiger Floskeln und die Kapitelüberschriften finde ich abgeschmackt. Ein Buch übers Versagen und Sich-etwas-Vormachen, – dazu passt der Kitsch wiederum – selten fröhlich, meist deprimierend, an vielen Stellen für mich schwer nachvollziehbar. Etwas versöhnt hat mich das unerwartete Ende.
Rezensent: Marie Tronnier
Personen: Marston, Missy Rak, Alexandra
Marston, Missy:
Fliegen oder Fallen : Roman / Missy Marston. Dt. von Alexandra Rak. - Hamburg : Goya, 2022. - 283 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-8337-4427-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher