Kirsten, Wulf
Fliehende Ansicht Gedichte
Bücher

Neue Lyrik des aufmerksamen Beobachters W. Kirsten, politisch, literarisch und historisch verortet und von feinem Witz getragen.


Rezension

Im Titelgedicht „fliehende ansicht“ wird der Leser sogleich zum Begleiter, der aus dem Zug schaut, während Landschaft und Orte benannt werden auf einer Strecke, die nach Weimar führt. Erinnernd ist sie in Worte aufbewahrt, denn zuletzt heißt es: „jeder bahnhof, der vorbeifliegt, ist / längst abgeschrieben, triste /... einer ruinöser als der andere.“ Schon in seinem Gedichtband „Die Erde bei Meißen“, für den er den Ev. Buchpreis 1990 bekam, erlebten wir diesen Aufbewahrer verloren geglaubter Worte, die dem Gedächtnis von Kindheit an zu eigen sind. So ist er ein poetischer Chronist seiner Zeit durch die politischen Veränderungen von 1934, seinem Geburtstjahr, bis heute.

Diese gut lesbare Lyrik fesselt den Leser. Breit einsetzbar und nachdrücklich empfohlen.

Rezensent: Christine Razum


Personen: Kirsten, Wulf

Schlagwörter: Lyrik Erinnerung

Kirsten, Wulf:
Fliehende Ansicht : Gedichte / Wulf Kirsten. - Frankfurt am Main : Fischer, 2012. - 78 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-10-092125-3

Zugangsnummer: 30147
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher