Ergreifende Dokumentation über die Strapazen, die viele tibetanische Kinder auf der Flucht auf sich nehmen müssen, um ihr Ziel, die Schulen des Dalai Lama in Nordindien, zu erreichen.

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Rezension

Auslöser waren die TV-Bilder zweier erfrorener Kinder im Schnee des Himalaya-Gebirges. Auf ihrem Weg nach Indien, wohin sie ihre Eltern geschickt hatten, waren sie umgekommen. Ihr Ziel wäre eine der Schulen des Dalai Lama und eine Chance auf Freiheit gewesen. Die Dokumentarfilmerin Maria Blumencron, für die genau diese Bilder der Auslöser waren, gelang es im Jahr 2000, sechs tibetanische Flüchtlingskinder und ihre Helfer auf ihrem mörderischen Weg über die eisigen Weiten des Himalaya streckenweise zu begleiten. Sie erzählt ergreifende Vorgeschichten von Kindern armer Eltern, von einem dem Dalai Lama ergebenen Mönch oder einem ehemaligen Helfershelfer der chinesischen Besatzungsmacht. Sie alle wurden in dem Augenblick eine Schicksalsgemeinschaft, als sie zusammen von Tibet aus in Richtung Nordindien aufbrachen, nur mit dem Allernötigsten ausgestattet und der Kälte ausgesetzt. Chime, Dolker, Dhondup, Lhakpa, Little Pema, Lobsang, Tamding, Suja und andere sind Hauptdarsteller in einem Drama, das für immer Spuren auf ihren Seelen hinterlassen wird, denn sie haben ihre Heimat verloren und wissen nicht, wann sie ihre Angehörigen wieder sehen werden. - Maria Blumencron (weitere Informationen zu ihrem gleichnamigen Film und Buch unter www.flucht-ueber-den-himalaya.de) deren Engagement man nicht genug würdigen kann, verleiht in ihrer authentischen Erzählung dem Leid des tibetischen Volkes eine eindrucksvolle Stimme.

Die Unterdrückung und Auslöschung eines ganzen Volkes, seiner Kultur und seiner Religion durch eine Weltmacht dringt nur langsam in das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit. Deswegen sollte die autorisierte Hörfassung eines äußerst lesenswerten Buches bereits jungen Erwachsenen zugänglich gemacht werden.

Rezensent: Martina Mattes

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Personen: Blumencron, Maria

Schlagwörter: Tibet Verfolgung