Geschichte der Flucht einer vierköpfigen Familie übers Meer in „umgekehrter Richtung“, erzählt aus Sicht der Hauskatze.
Rezension
Daniel und Suzie - übrigens die Namen der Kinder des Autors - haben mit den Eltern sowie Katze E.T. nach großen Explosionen und totalem Stromausfall ihr Haus verlassen müssen. Drei Wochen später besteigen sie ein Schlauchboot und geben Schleppern Schmuck gegen Schwimmwesten. Sie sehen, wie andere Menschen am Strand nicht mehr aufstehen, erleben Orientierungslosigkeit, hohe Wellen, Übelkeit, und schließlich ertrinkt Suzie beinahe. Die Schilderung des gefahrvollen Weges über das Meer wechselt sich ab mit Erinnerungen an die Zeit vor dem Aufbruch, zu der auch eine Mittelmeerkreuzfahrt gehörte... Am Ende hängt in den Palmen ein Schild „Refugees welcome“, ein Zelt mit rotem Halbmond steht am Strand – Afrika ist erreicht.
E.T. erzählt, was sie wahrnimmt, äußert aber keine eigene Angst (Katzen haben ja sieben Leben). Die oft doppelseitigen Bilder mit viel Grau und Blau zeigen kleine Menschen im riesigen Aquarell-Meer (mit Wassergeistern) – am Ende Teddybär und Kinderschuhe auf dem Meeresgrund.
Rezensent: Griet Petersen
Personen: Glattauer, Niki Hochleitner, Verena
Flucht / Niki Glattauer. Ill. von Verena Hochleitner. - Innsbruck : Tyrolia, 2016. - O. Pag. : überw. Ill. ; 27 cm
ISBN 978-3-7022-3560-4
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher