Gerade aus der Psychiatrie entlassen, sucht Anton Orientierung in der Geschichte eines spektakulären Gefängnisausbruchs.
Rezension
Um seinem Leben zu Hause zu entkommen, besucht der 24-jährige Anton seinen Nennonkel Jimmy in Manhattan und findet in dessen Luncheonette ein temporäres Zuhause. Jimmy ist besessen vom Schicksal vier ehemaliger Alcatraz-Insassen, die im Jahr 1962 einen Ausbruch wagten, der möglicherweise gelang. Jimmy jedenfalls glaubt daran, dass die Männer die Grenzen der Gefängnisinsel erfolgreich überwunden haben. Anton wird durch diese Geschichte von Hoffnung gegen alle Vernunft, von einer unbezähmbaren Freiheitssehnsucht, dazu gebracht, sich seiner eigenen Vergangenheit zu stellen.
Leberts Roman setzt auf atmosphärische Schilderungen und zahlreiche Nebenpersonen, die Verknüpfung der Erzählstränge ist nicht ganz befriedigend gelungen, der Erzählfluss wirkt stockend. Robert Stadlobers Stimme ist dem jugendlichen Alter des Protagonisten angemessen, die Lesung lässt kaum Absätze erkennen und macht es dem Zuhörer damit nicht leicht, sich auf Antons Gedankenwelt einzulassen.
Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Lebert, Benjamin Stadlober, Robert
Lebert, Benjamin:
Flug der Pelikane : Originalfassung / Benjamin Lebert. Gelesen von Robert Stadlober. - Bergisch Gladbach : Lübbe Audio, 2009. - 4 CDs ; 237 Min.
ISBN 978-3-7857-4109-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher