Leben im Warschauer Ghetto, Untertauchen, Flucht aus der Erfahrung eines Kindes erzählt.

---

Rezension

Eindrucksvoll wird das Leben des Rafal im Ghetto, seine Flucht und sein Leben im Verborgenen erzählt. Beeindruckend auch, wie seine Überlebenskraft durch ein Buch gestärkt wird, weil es ihm hilft, die Welt zu deuten und handlungsfähig zu bleiben. Als Schwäche der Geschichte empfinde ich Fiebertraum-Bilder, die so konkret Heutiges benennen, dass sie unglaubwürdig werden. Dass Rafal überlebt und auch seinen Großvater wiederfindet, ist notwendig, wird aber leider so knapp erzählt, dass die Spannung verfliegt. Interessant ist das Nachwort mit seiner Frage „Was ist wahr in der Geschichte?“. Hier werden erzählende Zeitzeugen als Zeitreisende gedeutet und Quellen für die Geschichte genannt. Ob das von jungen Lesern aufgenommen wird und das Verstehen der ganzen Geschichte vertieft, muss aber bezweifelt werden. Trotz der Schwächen ein lesenswertes Buch.   

Für Kinder ab ca. 11 Jahren zur Begegnung mit einer Lebenswirklichkeit, die Realität war, und es hoffentlich nie wieder für Kinder wird.

Rezensent: Brigitte Messerschmidt

---

Personen: Szczygielski, Marcin Weiler, Thomas

Schlagwörter: Nationalsozialismus Flucht Judenverfolgung