Flügelschlag des Schmetterlings Tibeter erzählen
Bücher

Tibet von innen: ohne folkloristische oder religiöse, philosophische oder politische Verzerrung.


Rezension

Die Titelgeschichte von Jamyang Norbu bringt es auf den Punkt: Die Literatur könnte der Schmetterling sein, der die starren Strukturen in Tibet in Bewegung bringt. Es geht um die Befreiung aus dem Klammergriff Chinas; vom autokratischen Konservatismus des Dalai Lama und vom Ausverkauf der tibetanischen Kultur.
Die „Aufzeichnungen eines Hundehalters“ im Stil einer Erzählung von Kafka geben Einblick in die hündische Ergebenheit der Unterdrückten. „Erinnerungen an eine mörderische Fahrt“ zeigen die Zerstörungswut einer an der neuen Ökonomie orientierten jugendlichen „Elite“. „Eine alte Nonne erzählt“ anrührend ihr bewegtes Leben, das in einem Kloster beginnt, in einer eigenen Familie Erfüllung findet und wieder im alten Kloster, aber unter neuen Bedingungen, wie in einem Beginenhof endet.

Zusammen mit dem Nachwort der Herausgeberin Alice Grünfelder ist der Band eine hervorragende Einführung in die Gegenwart Tibets.

Rezensent: Rüdiger Sareika


Personen: Erhard, Franz Xaver Grünfelder, Alice

Schlagwörter: Alltag Tibet

Flügelschlag des Schmetterlings : Tibeter erzählen / Alice Grünfelder [Hrsg.] Dt. von Franz Xaver Erhard. - Zürich : Unionsverl., 2009. - 252 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-293-00406-1

Zugangsnummer: 25831
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher