Cognetti, Paolo
Fontane Numero 1 Ein Sommer im Gebirge
Bücher

Bericht über das freiwillige Eremitendasein des Autors.


Rezension

Der italienische Schriftsteller und Dokumentarfilmer Paolo Cognetti (Jg. 1978) hat eine Schreibkrise und fühlt sich von dem gleichförmigen Leben in Mailand angeödet. In Anlehnung an bekannte Eremiten und Vorbilder wie Henry David Thoreau zieht er (vermutlich sind Ich-Erzähler und Autor identisch) sich in eine Hütte in den Bergen zurück. Die Gegend kennt er aus seiner Kindheit, da er dort viele Sommer verbracht hat. Auch als Jugendlicher hat er die Berge geliebt, aber mit 30 fast vergessen, „wie es sich anfühlt, allein im Wald zu sein.“ Er beschreibt das einfache Leben, das von nun an aus so elementaren Dingen wie Holz hacken, einen Garten anlegen und Mahlzeiten zubereiten besteht. Begegnungen mit Tieren, aber auch mit Menschen wie einem Hirten bringen Abwechslung in sein Eremitendasein. Ähnlich einfach und unaufgeregt wie sein Leben sind auch seine präzisen und auf den Punkt gebrachten Beobachtungen in seinem ersten auf Deutsch erschienenen Buch.

Der wie ein Tagebuch verfasste Bericht Cognettis als Eremit ist eindrücklich zu lesen, wird aber vermutlich nur eine sehr eingeschränkte Zielgruppe ansprechen, zumal Cognetti hier noch weitgehend unbekannt ist. Erst für Herbst 2017 ist sein erster Roman auf Deutsch „Acht Berge“ angekündigt.

Rezensent: Anke Märk-Bürmann


Personen: Cognetti, Paolo Sauser, Barbara

Schlagwörter: Einsamkeit Lebenskrise Berge

Cognetti, Paolo:
Fontane Numero 1 : Ein Sommer im Gebirge / Paolo Cognetti. Dt. von Barbara Sauser. - Zürich : Ed. Blau, 2017. - 140 S. ; 20 cm. -
ISBN 978-3-85869-740-0

Zugangsnummer: 36972
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher