Yiwu, Liao
Fräulein Hallo und der Bauernkaiser Chinas Gesellschaft von unten
Bücher

„Ein Monument aus lebendigen Gesprächen“. Dokumentation des Alltags als Schlüssel zum Verständnis des Chinas von heute.


Rezension

Die 29 Gespräche des Autors mit völlig unterschiedlichen Menschen in China können als sehr spannende und immer sehr anrührende Kurzgeschichten oder als großer Roman gelesen werden. Nach und nach ergibt sich bei der Lektüre ein authentisches Bild der chinesischen Gesellschaft von unten. Machtkämpfe, Lebensschicksale und kulturelle Eigenheiten werden erschlossen. Liao agiert als teilnehmender Beobachter mit großer Sympathie für den jeweiligen Menschen, der ihn an seinem Leben und an seinen Erfahrungen teilhaben lässt. Ob Klomann, Komponist oder Mönch; Ausbrecherkönig, alter Grundbesitzer oder alter Rotgardist – mit allen kommt Liao in einen persönlichen Gedankenaustausch auf Augenhöhe, der den Leser mit einschließt. Diese Direktheit und Realitätsnähe führte dazu, dass das Buch in China verboten und der Autor mehrfach inhaftiert wurde.

Die Gespräche sind Dokumente und große Literatur. Leserinnen und Leser lernen sowohl China als auch sich selbst kennen, denn die Geschichten zugleich typisch und universal.

Rezensent: Rüdiger Sareika


Personen: Höhenrieder, Brigitte Hoffmann, Hans-Peter Yiwu, Liao

Schlagwörter: Alltag China Dokumentation

Yiwu, Liao:
Fräulein Hallo und der Bauernkaiser : Chinas Gesellschaft von unten / Liao Yiwu. Dt. von Hans-Peter Hoffmann und Brigitte Höhenrieder. - Frankfurt am Main : Fischer, 2009. - 539 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-10-044812-5

Zugangsnummer: 26052
Asien - Signatur: Ee - Bücher