Aus dem schwierigen Leben einer der größten deutschen Schriftstellerinnen: Annette von Droste-Hülshoff.
Rezension
Duve liefert eine punktuelle Milieustudie des biedermeierlichen Lebens des deutschen Provinzadels zu Beginn der Industrialisierung. Wachsender Nationalismus geht einher mit restaurativer Rückbesinnung auf christlich-religiöse Werte und anti-aufklärerische Tendenzen. Im Focus hat sie dabei das Leben Annette Droste-Hülshoffs in den Jahren 1817-1821, die zeitlebens für ihre als unweiblich gehaltene Art, ihren Drang zu Mineralogie, Geschichte und Politik, ihre Weigerung, ziemlich in Gesellschaft den Mund zu halten, zur Außenseiterin wurde. Zudem war sie eingeschränkt durch ihre kränkliche Natur und ihre starke Kurzsichtigkeit; ein unglückliches Wesen, das stets gefesselt wurde durch katholisch-sittliche Konventionen. Der titelgebende Sommer 1820 bringt für sie das Zerwürfnis mit dem Dichter und langjährigem Vertrauten Heinrich Straube durch eine vermeintliche Liaison mit dem Dichter August von Arnswaldt.
Als historischer Roman, als emanzipatorischer Text, als Literaturgeschichte zu rezipieren: somit ist der Roman für viele LeserInnen interessant. Zudem kurzweilig; trotz ernstem Thema mit Humor verfasst.Rezensent: Christiane Spary
Personen: Duve, Karen
Duve, Karen:
Fräulein Nettes kurzer Sommer : Ungekürzte Autorinnenlesung / Karen Duve. - Bochum : Roof Music, 2018. - 2 mp3-CDs ; 915 Min.
ISBN 978-3-86484-507-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher