Syrien im Jahr 2012: Der Bürgerkrieg wütet immer heftiger. Die Pazifistin Yasmin betreibt ein Untergrund-Krankenhaus, in dem Verwundete aller Seiten aufeinandertreffen.
Rezension
Die französische Journalistin Sophie will einen Dokumentarfilm über den Konflikt drehen; Dr. Fawaz, ein Alawit, hilft aufständischen Verwundeten; Zahabiah, die Köchin des Krankenhauses, ist vor ihrer konservativ-sunnitischen Familie geflohen; Dr. Yazan steht den Muslimbrüdern nahe, und einer der Patienten entpuppt sich als Spion von Machthaber Assad. Hamid Sulaimans aufrüttelnde Graphic Novel mit ihren ausdrucksstarken Schwarzweißbildern spiegelt die komplexe und zerrissene syrische Gesellschaft wider. Wie bringt man dem weit entfernten Publikum im friedlichen Teil dieser Welt die Grausamkeiten, das Wüten im bürgerkriegsverwüsteten Syrien nahe? Mit seiner Graphic Novel ermöglicht uns der Syrer Hamid Sulaiman einen neuen Zugang zu dem Irrsinn aus politischer, religiöser und ethnischer Verblendung. Und auch wenn der Autor mit Grausamkeiten nicht spart, so ist das Buch doch durchdrungen vom Prinzip Hoffnung. Brutale Folterszenen wechseln ab mit romantischen Liebesszenen und rührenden Passagen voller Hoffnung auf eine friedliche Zukunft in einer freien Gesellschaft.
Ein dunkles Meisterwerk, das hohe Anforderungen an den Leser stellt. Für Lesekreise mit politisch/gesellschaftlicher Ausrichtung empfehlenswert.Rezensent: Klaus Frieling
Personen: Sulaiman, Hamid Pfeffer, Kai
Sulaiman, Hamid:
Freedom Hospital / Hamid Sulaiman. Dt. von Kai Pfeffer. - München : Hanser Berlin, 2017. - 286 S. : überw. Ill. ; 24 cm. -
ISBN 978-3-446-25508-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher