Roman über Fluchthilfe, der die Geschehnisse nach dem Bau der Berliner Mauer mit einer Liebesgeschichte verknüpft.

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Rezension

Am 13. August 1961 teilt die Berliner Mauer Berlin, und der Medizinstudent mit dem bedeutungsschweren Namen Janus Emmeran, christlicher Heiliger und doppelköpfiger antiker Gott, der zurück und nach vorne schaut, fühlt die moralische Verpflichtung, nicht untätig zu bleiben. Er gründet eine Gruppe von Fluchthelfern, die in rund sieben Jahren Hunderte von 'Republikflüchtigen' aus Ostberlin und der DDR in den Westen schmuggeln. Die ideologiekritische Auseinandersetzung mit Kommunismus und Kapitalismus verschränken die beiden Autoren geschickt mit der gegenwärtigen Liebesgeschichte zwischen altem Fluchthelfer, der die damaligen Ereignisse für ein Buch aufarbeiten will, und einer 25 Jahre jüngeren Frau, hochgebildet, in der DDR aufgewachsen und Gründerin eines Verlages. In Rückblenden und Vorverweisen entfalten sich komplexe Kommunikationsprobleme, die letztlich in Sprachlosigkeit enden. Nicht zuletzt, weil der moralische Anspruch von Janus sich nun auch auf syrische Flüchtlinge bezieht.

Für Leser, die sich für die deutsche Geschichte im Spannungsfeld des Kalten Krieges interessieren. Ein höchst spannender Roman, eine Verbindung von Agententhriller mit solide aufgearbeiteten historischen Fakten.

Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller

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Personen: Quadflieg, Roswitha Veigel, Burkhart

Schlagwörter: DDR Deutschland Geschichte Flucht