Zwölf satirische Geschichten über die Abgründe des Weihnachtsfestes.
Rezension
Wenigstens einmal im Jahr, an den Weihnachtsfeiertagen, wünschen sich die Menschen eine heile, friedliche Welt. Die Realität allerdings sieht anders aus. Das weiß auch der Kolumnist Harald Martenstein und beschreibt deshalb in seinen Geschichten die Kehrseite des Fests. Da ist der arbeitslose Architekt, der sein Geld als strippender Weihnachtsmann verdient, der traurige Minister, der sich nach seiner Tochter sehnt, die ihn gar nicht kennt, der Journalist, der sein ungeliebtes Leben verschenkt, um endlich frei zu sein und - nicht zu vergessen - der mysteriöse Weihnachtsmörder, der jedes Jahr während der Feststage jemanden auf absurde Weise umbringt und den entnervten Ermittlern immer wieder durch die Lappen geht. Martenstein erzählt nicht nur skurrile Geschichten, er wirft auch einen kritischen Blick auf die heutige, individualisierte Gesellschaft, die mit allzu viel Sentimentalität überfordert ist. Dabei erweist er sich zwar als guter Erzähler, aber seine Pointen sind oft zu schwach.
Bei großem Bedarf an Weihnachtsliteratur.Rezensent: Elisabeth Schmitz
Personen: Martenstein, Harald
Martenstein, Harald:
Freuet Euch, Bernhard kommt bald! : 12 unweihnachtliche Weihnachtsgeschichten / Harald Martenstein. Ill. von Rudi Hurzlmeier. - München : C. Bertelsmann, 2013. - 123 S. : Ill. : 18 cm
ISBN 978-3-570-10113-1 geb. : EUR 12.00
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