Yan, Mo
Frösche Roman
Bücher

„Meine ,Frösche‘ schildern dreißig und mehr Jahre unserer chinesischen Geburtenpolitik vor dem Hintergrund der Lebens- und Arbeitsumstände der Ärztin Gugu.“


Rezension

So beschreibt der Literaturnobelpreisträger Mo Yan selbst sein aktuelles Buch. Aber der umfangreiche Roman erzählt weitaus mehr. Er zeigt ein Land voller Widersprüche und lässt dabei kaum ein Thema unberührt, Staatsräson und persönliche Autonomie, Parteidoktrin und Korruption, Protektionismus und Globalisierung, traditionelle Geschlechterrolle und staatlich gelenkte Familienpolitik. Im Spannungsfeld dieser Gegensätze sind die Geschichten der Menschen angesiedelt, die den Lauf des Schicksals bestimmen oder ertragen müssen, aber der Konsequenz ihres Handelns nicht entfliehen können. - Im Fokus steht dabei die Frage nach der Mitverantwortung und der eigenen Schuld. „Ist die Hand ein für alle Mal blutbefleckt und lässt sie sich niemals mehr reinwaschen? Ist die Seele darin gefangen, dass sie sich eines Verbrechens schuldig fühlt, und muss sie es ewig bleiben? Oder ist Rettung möglich? - Der Blick auf China, seine Menschen und seine Geschichte, wird nach dem Lesen dieses Buches ein anderer sein.

Anspruchsvolle Literatur, für geübte und konzentrierte Leser sehr empfehlenswert! Aufgrund des Seitenumfangs weniger für die Krankenhausbücherei geeignet.

Rezensent: Sabine Rohdenburg


Personen: Yan, Mo Hasse, Martina

Schlagwörter: China

Yan, Mo:
Frösche : Roman / Mo Yan. Dt. von Martina Hasse. - München : Hanser, 2013. - 506 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-446-24262-3

Zugangsnummer: 31359
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher