Frossja verhindert mit Witz und Tatkraft, dass das Haus ihrer Großmutter enteignet wird.
Rezension
Ein bisschen an Pippi Langstrumpf erinnert die furchtlose Frossja, deren Eltern als Geologen in der Welt unterwegs sind und die deshalb bei ihrer Großmutter lebt. Sie hat vor nichts und niemand Angst, selbst vor „Gewohnheitstrinkern“ und kaffeetrinkenden Bären nicht. Als sich ihre Großmutter das Bein bricht und ins Krankenhaus muss, ereignet sich etwas sehr Merkwürdiges. Der Direktor des Heimatmuseums kommt auf die Idee, das historische Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert für sein Museum zu beschlagnahmen und einfach mitzunehmen. Frossja gelingt es mit viel Tatkraft und Verstand, diese „Enteignung“ wieder rückgängig zu machen. Das bisher einzige von dem russischen Kinderbuchautor ins Deutsche übersetzte Kinderbuch ist literarisch gekonnt und mit viel Sprachwitz geschrieben. Es enthält viele Anspielungen auf russische Kultur und Lebensgewohnheiten, die ohne Erklärungen für Kinder nicht verständlich sein dürften. Die Geschichte mit ihren skurrilen Charakteren bietet aber die Chance, sich mit russischer Erzähltradition vertraut zu machen.
Rezensent: Anke Märk-Bürmann
Personen: Wostokow, Stanislaw Weiler, Thomas Woronzowa, Marija
Wostokow, Stanislaw:
Frossja Furchtlos : Oder von sprechenden Hühnern und verschwindenden Häusern / Stanislaw Wostokow. Dt. von Thomas Weiler. Ill. von Marija Woronzowa. - München : Knesebeck, 2019. - 176 S. : Ill. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-95728-259-0
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher