Ein Fuchs sucht sich als seine letzte Lebensstätte die Waldlichtung der Kaninchen aus.
Rezension
Ein vegetarischer Fuchs? Nun, die Nahrung, die die tierische Hauptfigur in Antje Damms neuem Bilderbuchkunstwerk zu sich nimmt, steht wohl eher notgedrungen auf seinem Speiseplan. Er ist alt und zahnlos und mag den eigenen Angaben zufolge nur noch Tomatensuppe. Für die aufgeregten Kaninchen, bei denen der Fuchs des Nächtens mit einer großen länglichen Kiste auf ihrer Waldlichtung auftaucht, eine kleine Beruhigung. Man hatte da schon ganz andere Befürchtungen … Der Fuchs jedoch offenbart nicht nur seinen beachtlichen Vorrat an Tomatensuppenkonserven, sondern weiß auch viel aus seinem Leben zu berichten und kann die Kaninchen einiges lehren. Am wichtigsten dabei wohl, wie man zufrieden und sanft sterben kann.
Zum vierten Mal entwirft Damm eine ganz eigene künstlerische Welt, in der sie ihre gezeichneten Figuren in Dioramen präsentiert und mit Licht, Schatten und Schärfe inszeniert und abfotografiert. Wirklich tolle kleine Szenen, die wunderbar leicht von Sterben, Tod und Trauer in einer eher unvermuteten Gemeinschaft erzählen. Man wird sich an den Fuchs erinnern. Groß im Kleinen. Reduziert auf das (charmante) Wesentliche.
Rezensent: Anna Winkler-Benders
Personen: Damm, Antje
Damm, Antje:
Füchslein in der Kiste / Antje Damm. - Frankfurt am Main : Moritz, 2020. - O. Pag. : überw. Ill. ; 26 cm
ISBN 978-3-89565-399-5
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher