Ein ungewöhnliches, poetisches Bilderbuch aus Norwegen über Freundschaft, Trauer und den Zauber eines neuen Anfangs.

---

Rezension

Seit zweihundertneunundsechzig Tagen regnet es und immer wenn es regnet, dann fehlt dem kleinen, sommersprossigen Jungen die beste Freundin. Seit sie in die Stadt gezogen ist, fühlt er sich einsam. Rückblenden führen zu den sonnigen, glücklichen Tagen, die er mit ihr erlebt hat. Kleine Episoden mit kurzen Sätzen erzählen von einer tiefen Freundschaft und von der Leere, die entsteht, wenn man einen Verbündeten gehen lassen muss. Der Junge lässt sich viel Zeit für seine Traurigkeit und kann sich doch alle schönen Erinnerungen bewahren. – Insbesondere durch die ausgesparten Grün- und Gelbtöne der auf Wesentliches konzentrierten und dennoch stimmungsvollen Illustrationen wird eine beeindruckende Bildsprache erzeugt. Sie erfasst authentisch die Gefühlslage des Jungen und gibt der Geschichte ihre Seele. Intensiv lässt sich so erspüren, wie viel Zeit es braucht, um Trauer und Wehmut Schritt für Schritt zu überwinden und im Herzen wieder Platz zu machen für eine neue Freundschaft.

Ein ehrliches, melancholisches Buch für (Vor-) Schulkinder über beste Freunde, Wege der Trauerbewältigung und den Umgang mit Veränderungen.

Rezensent: Natascha Rothert-Reimann

---

Personen: Kaldestad, Roald Lie, Bjørn Rune Pröfrock, Nora

Schlagwörter: Freundschaft Verlust Abschied Neuanfang