Drei Jugendliche wollen sich umbringen, ein anderer erfährt von ihrem Plan und versucht, ihr Vorhaben zu verhindern.
Rezension
Marie, Sammy und Nidal sind des Lebens müde. Und das, obwohl sie sich erst am Anfang ihres Wegs befinden, gerade auf dem Weg vom Kind zur/zum Erwachsenen. Sie kennen sich nicht persönlich, treffen sich aber regelmäßig in einem Internetchat, um ihren gemeinsamen Selbstmord vorzubereiten. Yoshua dagegen ist computerbegeistert und liest heimlich die Chatprotokolle mit. Kann er den suizidalen Plan der anderen durchkreuzen? Tobias Elsäßer hat mit viel Einfühlungsvermögen einen beeindruckenden Episodenroman für Jugendliche geschrieben, der auch durch überraschende Wendungen überzeugt. Die Informationsvergabe an den Leser ist lückenhaft, erst gegen Ende kann man sich die kompletten Beweggründe für die Selbstmordwünsche der Protagonisten zusammenreimen. Elsäßer wühlt auf, indem er existenzielle Fragen stellt, lässt den Leser dabei aber zu keiner Zeit alleine. Die innere Zerrissenheit der Protagonisten wird ebensowenig ausgespart wie die Frage nach Sehnsüchten und dem Wert von Zusammenhalt.
Ein fesselndes Jugendbuch, das bei Jugendlichen ab 14 J., aber auch bei erwachsenen Lesern Spuren hinterlassen wird.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Elsäßer, Tobias
Elsäßer, Tobias:
Für niemand / Tobias Elsäßer. - Mannheim : Sauerländer, 2011. - 165 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7941-7090-6 kt. : EUR 12.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch