Die Krise der Care-Arbeit, Problemanzeige und Lösungsansätze.
Rezension
S. Mierau beschreibt in den beiden ersten Teilen ihres Buches, in welcher Situation wir uns bezüglich des Füreinander-Sorgens in unserer Gesellschaft befinden. Sie schildert anhand etlicher Beispiele, dass wir in einer Krise aller Bereiche der Care-Arbeit stecken. Dies betrifft die bezahlte Care-Arbeit von z.B. Hebammen, Erzieher:innen, Lehrenden, Pflegeberufen, therapeutische Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und der Pflege der alten Menschen. Daneben steht die Krise der unbezahlten Care-Arbeit: Eltern und insbesondere Mütter sind erschöpft (z.B. durch die Pandemie). Im dritten Teil des Buches sucht Susanne Mierau nach Wegen und Lösungen aus der Krise. Sie fordert ein neues Miteinander, eine neue Sichtweise, mehr Wertschätzung und gerechtere Verteilung der Sorge-Arbeit zwischen den Geschlechtern. Sie ermutigt, sich zusammenzutun, zu demonstrieren, Kindern und Jugendlichen Wahlrecht zuzugestehen, damit ihre Anliegen auch in der Politik Gehör finden.
Für Leser:innen mit gesellschaftspolitischem Interesse. Man benötigt etwas Durchhaltevermögen beim Lesen, da manche Passagen aus meiner Sicht zu langatmig sind. Das Thema des Buches hat aber hohe gesellschaftliche Relevanz.Rezensent: Margot Haffke
Personen: Mierau, Susanne
Mierau, Susanne:
Füreinander sorgen : Warum unsere Gesellschaft ein neues Miteinander braucht / Susanne Mierau. - Hamburg : Rowohlt Polaris, 2023. - 254 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-499-01059-0
Soziologie, gesellschaftliche Gruppen, soziale Fragen - Signatur: Sb - Bücher