Duda, Christian
Gar nichts von Allem
Bücher

Notizen eines 11-Jährigen über seinen Alltag zwischen Zwängen, Vorurteilen und Widerstand in Familie und Schule.    


Rezension

Magdi ist elf, teilt sein Zimmer mit zwei Brüdern und einer Schwester. Der Vater ist Araber, seine Mutter Deutsche. Die Kinder sollen besser sein als andere, Vorurteile gegen ihre Herkunft widerlegen. Klappt es nicht, schlägt der Vater zu. Die Mutter kann es nicht verhindern, entschuldigt Magdi in der Schule, damit nichts offenbar wird. - Magdi schreibt „Berichte“ (mit Tintenklecks-Skizzen) statt Tagebuch über den Alltag daheim, draußen, in der Schule und seinen neuen Blick auf Mädchen. Er wünscht sich, der Boxer Mohammed Ali, der stark und fair ist, käme, um gegen den Vater zu kämpfen. - Magdi schreibt in einer ureigenen, knappen, saloppen und grundehrlichen Sprache. Hautnah spiegeln sich Gedanken, Gefühle und Not des Heranwachsenden. Als seine Geschwister die Notizen lesen, ergreifen sie an seiner Seite Partei gegen den Vater, bis der schweigend die Tür hinter sich zuzieht. – Die Notizen zeichnen die Kulisse der 70-er Jahre, sind jedoch zeitlos aktuell. Ein Glossar erklärt, was heutigen Lesern unbekannt sein dürfte. – Ein Mutmachbuch.

Das Buch, das in Themen und Sprache Heranwachsende unmittelbar anspricht, macht Mut, sich auch gegen Repressalien zu behaupten. – Breit empfohlen, auch zur Diskussion. Ab 11 J.

Rezensent: Heide Germann


Personen: Duda, Christian Friese, Julia

Schlagwörter: Vater Pubertät Gewalt

Duda, Christian:
Gar nichts von Allem / Christian Duda. Ill. von Julia Friese. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2017. - 158 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-407-82213-0

Zugangsnummer: 36952
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher