Ängste und Fragen eines Kindes anlässlich eines neuen Lebensabschnitts. Ängste dreier älterer Frauen. Abschiede.

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Rezension

Ausgelöst durch die eigenen Ängste vor einem neuen Lebensabschnitt ist der etwa 6jährige Garman sensibel für alle Veränderungen in seinem Umfeld. Obwohl er den letzten Sommer der Kindheit gerne noch etwas verlängern würde, spürt er, dass die Zeit unaufhörlich voranschreitet und er in wenigen Tagen eingeschult wird. Die aus dem Norwegischen übersetzte Geschichte spiegelt das Ende eines langen skandinavischen Sommers, und setzt den Besuch der drei alten Tanten ins Zentrum. Rund um den Mittagsschlaf macht sich Garman auf und befragt die Tanten und schließlich auch die Eltern zu ihren Ängsten. Die Frage: “Wirst du bald sterben?“ wird genauso gestellt wie die Frage: „Hast du Angst vor der Schule?“, darin haben Garman und die Tanten durchaus etwas gemeinsam. Garman vergleicht sich mit den Nachbarszwillingen, die schon Milchzähne verloren haben und sich alles trauen, wovor Garman Angst hat. Die Tanten legen ihre Zähne während des Mittagsschlafes in ein Glas, sodass Garman sie beobachten kann. Leise berührt er auch die schrumpelige Haut von Tante Borghild, die sich anfühlt wie dünnes Papier. „Warst du auch mal ein Kind?“ Wieder geht es um den Lauf der Zeit, das Älter- und Altwerden und die vielen Abschiede und Ängste, die nicht nur zum kindlichen sondern auch zum erwachsenen Leben gehören.
Die Bilder zu dieser Geschichte sind in ihrer Mischung aus Collage, Fotografie und Grafik durchaus irritierend, sie werden viele Fragen bei kindlichen Betrachtern auslösen. Das ist ihre besondere Stärke, gemeinsam mit dem Text fordern sie Kinder (und Erwachsene) zum genauen Hinsehen heraus.
Wie gehen Menschen mit ihren Ängsten um, z.B. Tante Ruth, die Angst davor hat, nicht mehr ohne Rollator gehen zu können, und lachend mit dem Skateboard von Garman in der Luft gezeigt wird. Tante Borghild will mit dem großen Wagen bis zur Himmelspforte fahren, wenn sie sterben muss, natürlich in ihrem besten Kleid und mit Lippenstift. Schlichter geht es bei den Spatzen zu, Graman bemerkt nüchtern, dass der tote Spatz, den er findet und begräbt, zuerst zu den Regenwürmern muss, bevor er mit dem großen Wagen über den Himmel fahren kann.
Das herausragende Bilderbuch kann Kinder für Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Jung und Alt sensibilisieren.

Kinder ab 5 Jahren, in Vorschulgruppen und in der Grundschule, evtl. auch Großeltern.

Rezensent: Gabriele Kassenbrock

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Personen: Kronenberger, Ina Hole, Stian

Schlagwörter: Angst Tod Alter

Interessenkreis: Mitteldruck