Venedig während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg.
Rezension
Paolo Uccello hat für seinen Enkel Nico die dunklen Geheimnisse der unerzählten Familiengeschichte aufgeschrieben. Er übergibt sie ihm in mehreren Umschlägen nach und nach. Es sei eine zusätzliche Geschichtsstunde. In der Tat berührt die Darstellung Nico zutiefst und verändert seinen Blick auf den geliebten und bewunderten Nonno und ebenso auf die Lagunenstadt. Nun begleiten ihn die Protagonisten jener Jahre ständig auf seinem Weg.
Nicht nur die schwierige Lage für den kürzlich verwaisten Paolo, dessen Eltern von amerikanischen Bomben getötet wurden, schildert der Roman eindrucksvoll, er stellt auch die besondere Geschichte Venedigs und seine weltbekannte kostbare Jacquardweberei dar und die schwierige Auftragslage für sie in Kriegszeiten. Als sich zwei jüdische Partisanen, die von den Nazis verfolgt werden, bei ihm verstecken, gedeckt vom jüdischen Arzt und dem mit ihm befreundeten katholischen Priester, wird die Lage hinter dem „Garten der Engel“ äußerst schwierig, nicht nur für diese.
Erst viele Jahre später ist Nico in der Lage, die Geschichte seines Großvaters öffentlich zu machen.
Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Hewson, David Salzmann, Birgit
Hewson, David:
Garten der Engel : Roman / David Hewson. Dt. von Birgit Salzmann. - Wien : Folio, 2023. - 384 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-85256-876-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher