Arthur zieht los um ein Gedicht zu finden, das seinen kranken Goldfisch retten kann.
Rezension
Ein Gedicht? Was soll das sein, fragt Arthur. Im Küchenschrank gibt’s keins, hauchen die Nudeln. Im Besenschrank? Auch „kein Gedigt nigt“, sagt der verschnupfte Scheuerlappen. Unter dem Elternbett? Weht nur Staub. Die Bäckersfrau, deren Sache Gedichte nicht sind, hat eine Antwort, die auf der Zunge zergeht. Die Oma sagt, dass Worte, die man um und um kehrt, die Welt wieder neu machen. Manolo, der verliebte Fahrradhändler, weiß: „Bei einem Gedicht hat man den Himmel auf der Zunge.“ Und der alte Mahmud hört bei einem Gedicht sogar das Herz der Steine schlagen. Die Antworten sind wie Wundersplitter. Zusammen ergeben sie ein Ganzes: ein Gedicht für den Fisch. Dieser erkennt sich nun selbst als Dichter. „Ich bin ganz still, ich spreche nicht, und das ist mein Gedicht.“ Der Rezensentin fällt M. Kaleko ein: „Mein schönstes Gedicht? Ich schrieb es nicht. Aus tiefster Tiefe stieg es. Ich schwieg es.“ Traumhaft schöne Bilder in intensiven Farben machen das Buch zur Augenweide.
Für Kinder ab 5 J. und Erwachsene zum gemeinsamen Eintauchen in das Geheimnis der Poesie. Ein wunderbarer Einstieg oder Abschluss bei Lyrikabenden. Unbedingt anschaffen.Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Hohler, Franz Tallec, Olivier Simeon, Jean-Pierre
Gedicht für einen Goldfisch / Jean-Pierre Simeon. Ill. von Olivier Tallec. Dt. von Franz Hohler. - 1. Aufl. - Hildesheim : Gerstenberg, 2009. - o. Pag. : überw. Ill. ; 20 cm. -
ISBN 978-3-8369-5227-9
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher