88 Gedichte deutschsprachiger Autoren, in denen sich die ganze Vielfalt der Jahreszeit wieder findet.
Rezension
Da gibt es Heiteres wie Scheffels „Abschied des Storches“, dem das lyrische Ich ein „besser Mahle als deutsche Frösch und Kröten“ im Süden wünscht, Salis-Seewis’ „Herbstlied“ oder Kästners „September“, in dem es prall und lebensvoll mit Mus, Gelee und Huhn am Spieß auf der Herbstkirmes zugeht. Natürlich auch viel Melancholisches, von dem nur manches so düster wie Trakls „Herbst“ oder Kalékos „Herbstlicher Vers“ ist. Neben Bekanntem (Benns „Astern“, Rilkes „Herbsttag“) findet sich auch weniger oft Zitiertes (heiter: Voß „Herbstsegen“, Seidel „November“; melancholisch: Ausländer „Herbst“, Mahlmann „Herbstblick“) in dieser gelungenen Anthologie.
Ebenso wie „Gedichte für einen Frühlingstag“ (s. oben) sehr zu empfehlen. Vor allem in Krankenhausbüchereien und überall dort, wo ein handliches, leichtes Format ein äußeres Kriterium ist, bestens einzusetzen.Rezensent: Birgit Lautenbach
Personen: Bull, Gudrun
Gedichte für einen Herbsttag. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2006. - 141 S. : 7 cm
ISBN 3-423-20918-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher