Zeitzeugen erinnern sich an die Unterdrückung in der DDR, aber auch an (relative) Freiräume.
Rezension
Der bekannte Journalist und Jugendbuchautor stellt in seinem Sachbuch das Leben mehr oder weniger bekannter Zeitzeugen vor, die den untergegangenen deutschen Staat aus verschiedenen Perspektiven schildern. Am Beispiel Inge Geipels und Wolfgang Lötzschs etwa wird der DDR-Sport zwischen Doping und politischer Gängelung gezeigt. Das Leben der Journalistinnen Dorothea Melis und Jutta Voigt (u.a. ‘Zeit‘, ‘Freitag‘) demonstriert, dass es auch in den politisch kontrollierten Medien Spielräume und Ansätze für die Emanzipation gab. Joachim Gauck und Roland Jahn machen in Interviews klar, wie sie mit der Hinterlassenschaft der Stasi heute umgehen. Daneben finden sich u.a. Biografien von sogenannten Republikflüchtlingen, Ökologen und Opfern des Stalinismus. Insgesamt bietet der Band ein facettenreiches Bild, das einen flüssig geschriebenen und differenzierten Blick auf die DDR ermöglicht.
Ein gelungener, gut lesbarer Einstieg in die Geschichte der DDR, der sich nicht nur für Jugendliche eignet, sondern auch für interessierte Erwachsene.Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Vinke, Hermann
Vinke, Hermann:
Gegen den Strom der Unfreiheit : Zeitzeugen der DDR erinnern sich / Hermann Vinke. - Ravensburg : Ravensburger Buchverl., 2013. - 189 S. ; 25 cm
ISBN 978-3-473-55299-3
Geschichte (einschl. Kulturgeschichte), Zeitgeschichte - Signatur: Jg - Bücher