„Ich bin hier, weil ich es will“. Nach 20 Ehejahren beschließt Maria, an ihre Jugendträume in Berlin anzuknüpfen, auch wenn sie dafür ihren Mann zurücklassen muss.

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Rezension

Maria, die portugiesische Ehefrau eines Bonner Philosophie-Professors, knüpft nach dem Auszug der gemeinsamen Tochter an ihre vor 20 Jahren aufgegebene Theaterkarriere an. Sie nimmt ein Arbeitsangebot in Berlin an. Durch die räumliche Trennung wird die existentielle Krise sichtbar, in der die Ehe steckt. In Rückblenden wird Marias Lebensgeschichte aufgerollt. Beginnend bei der jungen Frau aus Portugal, die der katholischen Enge des Elternhauses zu entkommen sucht, indem sie in den 1980ger Jahren zum Studium nach Berlin Kreuzberg geht. Dort gerät sie in die Hausbesetzer-Szene und trifft auf den chaotischen Theaterkünstler Falk. – Der Roman "Gegenspiel" bezieht sich auf den Roman "Fliehkräfte" (2012), der aus der Perspektive des Ehemanns erzählt. Dieser kann unabhängig gelesen, bzw. gehört werden. - Claudia Michelsen liest in dieser gekürzten Fassung überzeugend und haucht den Figuren Leben und Charakter ein. Die Zeitsprünge erfordern jedoch konzentriertes Zuhören. Belohnt wird der Zuhörer mit beeindruckend tiefen Beziehungs- und Gesellschaftsbildern.

Für literarisch und an Zeitgeschichte Interessierte.

Rezensent: Bärbel McWilliams

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Personen: Thome, Stephan Michelsen, Claudia

Schlagwörter: Deutschland Ehe Theater