Mordfall in einem vornehmen Mädcheninternat - und der Tote ist ein Schüler aus der benachbarten Jungenschule!
Rezension
Tana French ist bekannt für ihre spannenden Krimis, die ohne viele Opfer auskommen, dafür aber durch gute alte Polizeiarbeit und psychologische Finessen glänzen. So auch hier. Die morbide Atmosphäre des vornehmen Mädcheninternats St. Kilda bezieht French aus der Ahnenreihe von Internatsgeschichten, die psychologische Tiefe aus der Gegnerschaft zweier pubertierender Mädchencliquen, die den ehrgeizigen ermittelnden Kriminalbeamten Stephen Moran gehörig auf Trab halten. Der Mord ist schon ein Jahr her, die Ermittlungen waren ergebnislos verlaufen. Aber jetzt taucht auf dem Anschlagsbrett der Schule ein Bild des Ermordeten auf, mit dem anonymen Zusatz: Ich weiß wer es war. Die Verhöre der acht Mädchen bieten durch ihre psychologische Genauigkeit eine gehörige Spannung, das Umschalten von der jetzigen Untersuchung zu denen von vor einem Jahr erhöht diesen Bogen. Und die Auflösung des Ganzen ist hervorragend. Allerdings ist der Ausflug ins Mystische eher aufgesetzt.
Ein spannender, unterhaltsamer Krimi, der den früheren Büchern von French nicht nachsteht. Für Leser, die unterhalten werden wollen.Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: French, Tana
French, Tana:
Geheimer Ort : Kriminalroman / Tana French. Dt. von Ulrike Wasel u. Klaus Timmermann. - Frankfurt : Scherz, 2015. - 699 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-651-00051-3 kt. : EUR 14.99
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch