Portrait der in den sechziger Jahren in Ostdeutschland geborenen Generation.
Rezension
Die heute 45- bis 55-jährigen "Mauerkinder" haben ein halbes Leben vor der Wende und ein halbes danach erlebt, "dazu das Jahr 1989 selbst, als Zentrum, als Zeitschnitt, als Dreh- und Angelpunkt". Wer ist diese in der DDR aufgewachsene Generation, der sich nach dem Mauerfall ungeahnte Chancen boten? Dieser Frage geht die 1960 in Dresden geborene, frühere Leistungssportlerin Ines Geipel nach, die durch ihren Vater, einen Westspion, und durch staatlich verordnetes Zwangsdoping extrem unter dem menschenverachtenden "System Honecker" zu leiden hatte. Mit ihrem Buch möchte sie ihrer Generation kein Etikett zuteilen, sondern vielmehr versuchen, "im einzelnen Leben die eigene Zeit zu begreifen". Deshalb schildert sie neben ihrer eigenen Biografie die einiger Freunde und ehemaliger Kommilitonen. So jedoch kommt sie der "Generation Mauer" nicht auf die Spur, denn sie wirft nur einen Blick auf die Akademiker und betont zudem die Unterschiede in den Lebensläufen weit mehr als die Gemeinsamkeiten.
Dennoch ein lesenswertes Buch, das vor allem als Diskussionsgrundlage für Gesprächskreise gut geeignet ist.Rezensent: Elisabeth Schmitz
Personen: Geipel, Ines
Geipel, Ines:
Generation Mauer : Ein Porträt / Ines Geipel. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2014. - 275 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-608-94749-6
Sammelbiografien, Briefsammlungen - Signatur: Ba - Bücher