Zu Fuß durch neun Länder rund um Deutschland – eine Grenzerfahrung.
Rezension
Ausgerechnet 2013 im regenreichsten Frühjahr seit 30 Jahren sagt Schümann: Ich bin dann mal weg. Ende April startet er an der polnischen Ostseeküste. 3757 km Grenze liegen vor ihm. Davon läuft er rund 1473 km immer möglichst nah entlang der Außenseite der BRD. Wo das nicht direkt geht oder wenn es zu viel regnet, fährt er mit Bahn, Bus etc. Nur zur erhofften Fahrt mit dem Küstenschutz kommt es nicht. Ende Juni ist er wieder am Ausgangspunkt. Sein eigentliches Ziel: ein Blick auf Deutschland mit den Augen der Nachbarinnen und Nachbarn. Gerade Frauen öffnen ihm die Augen für Details der Machowelt in Deutschland und „nebenan“. Die Grenze wählt er als das Gebiet, in dem die „Anderen“ häufig unfreiwillig Teil Deutschlands waren und nun durch die EU mit uns neue Verbindungen eingehen. Geschichte und Gegenwart durchdringen sich im Grenzbereich besonders stark. Die Beziehungen bleiben ambivalent.
Interessante Variante zu den aktuellen Wanderberichten mit anregenden Wechseln zwischen Outdoor-Erlebnissen und Einblicken in die Seelenwelten von Menschen, Tieren und Landschaften.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Schümann, Helmut
Schümann, Helmut:
Genie und Gartenzwerg : Wie uns die anderen sehen - eine Deutschlandumrundung / Helmut Schümann. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2014. - 251 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-87134-772-6
Allgemeines - Signatur: Ec 1 - Bücher