Ein des Alltags überdrüssiger Geschäftsmann aus New York rutscht an Deck eines Frachters aus und landet im Meer.
Rezension
Henry Preston Standish sehnt sich nach Erholung von seinem von Routinen und notwendigen Pflichten geplagten Leben als umtriebiger Geschäftsmann und begibt sich an Bord des Frachtschiffes Arabella. Mit ihm sind acht weitere Passagiere unterwegs. Beim gemeinsamen Essen oder an Deck begegenen sie einander und geben nicht sonderlich viel von sich preis. In den ersten Tagen genießt Standish das Wetter, den leichten Wellengang, den Blick auf den Polarstern bei Nacht. Am dreizehnten Tag seiner Reise auf hofer See rutscht er an Deck unglücklich aus und stürzt kopfüber in den Pazifik. Es dauert lange, bis er als vermisst gemeldet wird. Nun dreht sich alles in diesem schmalen Band um die Gedanken des um sein Leben strampelnden Mannes. Ironische Nebentöne durchziehen die Beschreibungen des einsamen Geschöpfes. Seine Gedanken, sein Kampf zwischen Todesangst und Hoffnung, all das bleibt fesselnd bis zum Schluss. Der erstmals 1937 erschienene Text wurde endlich neu übersetzt.
Eine empfehlenswerte Lektüre für Literaturkreise.Rezensent: Christine Behler
Personen: Lewis, Herbert Clyde Bonn, Klaus Schimmang, Jochen
Lewis, Herbert Clyde:
Gentleman über Bord : Roman / Herbert Clyde Lewis. Dt. von Klaus Bonn. Mit einem Nachwort von Jochen Schimmang. - Hamburg : mare, 2023. - 173 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-86648-696-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher