Auf den Spuren im Leben der realen und fiktiven Frauen, die im Leben Fontanes eine Rolle spielten.
Rezension
Die Romanfiguren Jenny Treibel, Grete Minde oder gar Effi Briest sind einem großen Publikum bekannt. Die Autorin ergründet Grundzüge und biographische Einflüsse, die in diese Figurenporträts einflossen und ebenso Fontanes Haltung ganz für die „Frau“ in einer Zeit, in der die Frauenbewegung noch ganz am Anfang war. Oft haben Fontanes Frauenfiguren Konflikte mit dem bürgerlichen Moralkodex auszufechten; oft genug werden sie von der Gesellschaft dafür verurteilt. Er verarbeitete in seinen Werken reale Erfahrungen. Er wusste, wie es ist vom Leben benachteiligt zu werden, fühlte er sich doch auch immer wieder nicht anerkannt und gedemütigt. So öffnete seine Empfindsamkeit Wege zu vielen intensiven geistigen Freundschafen mit Frauen, so z.B. mit der Stiftsdame Mathilde von Rohr, die auch eine bedeutende Ratgeberin für seine literarische Karriere war. Bei vielen seiner literarischen Figuren mischen sich Eigenschaften und Charakteristika möglicher Vorbilder aus der Realität.
Die kurzweilige Lektüre ist auch ein perfekter Einstieg in die Gesellschaftsgeschichte des mittleren und späten 19. Jahrhunderts und somit nicht nur für Fontane-Liebhaber sehr interessant.Rezensent: Christiane Spary
Personen: Brühl, Christine von
Brühl, Christine von:
Gerade dadurch sind sie mir lieb : Theodor Fontanes Frauen / Christine von Brühl. - Berlin : Aufbau, 2018. - 367 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-351-03730-7
Literaturgeschichte (Gesamt- und Einzeldarstellungen) - Signatur: Lb - Bücher