Weil Annelies und Jonathans Ehe am Ende zu sein scheint, suchen die beiden getrennt auf ihre je eigene Weise nach dem Glück.
Rezension
Geteiltes Glück ist doppeltes Glück! Also trennt sich Annelie, Mutter zweier Kinder, von ihrem Ehemann Jonathan mit der Erwartung, jetzt mehr Glück zu finden. Ziellos und so zufällig, wie sie in ihre Ehe gedriftet ist, beginnt sie zunächst eine Affäre, die sie nicht wirklich will. Dann definiert sie ihre Sehnsucht als den Wunsch, die Wüste zu besuchen. Sie landet in einem Touristenort in Tunesien. Auch Jonathan findet in der Ehe nichts mehr, was ihn ausfüllt. Seine Sehnsucht nach der „großen Liebe“ richtet sich auf Edith, eine Frau, die er regelmäßig beim Mittagessen beobachtet. Er folgt ihr, ebenfalls nach Tunesien. Der Handlungsverlauf des Romans ist zu skurril, um realistisch zu sein, gleichzeitig aber nachvollziehbar in der Banalität des Geschehens. Was darin fesselt, ist die verzweifelte Suche der Protagonisten nach einem Ziel, nach Erfüllung und Sinn. An der bestehenden Beziehung zu arbeiten, erscheint beiden nicht als Möglichkeit. - Grit Poppes Geschick besteht darin, die LeserInnen durch ein Geflecht witziger Details bei der Stange zu halten, so dass sie bereit sind, die Zufälligkeiten des Plots hinzunehmen. „Schicksale haben schließlich keine Hirne“, wie Annelie es ausdrückt.
Der tragikomische Beziehungsroman mit offenem Ausgang wird Frauen ansprechen, die einen skurrilen Humor und einen ironischen Blick auf das Eheleben mögen.Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Poppe, Grit
Poppe, Grit:
Geteiltes Glück : Roman / Grit Poppe. - 1. Aufl. - Berlin : Kiepenheuer, 2006. - 368 S. ; 21 cm
ISBN 3-378-00676-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher