Liebe, Freiheit, Unverbindlichkeit – was kann eine Paarbeziehung verkraften, wenn die Partner unterschiedliche Vorstellungen haben?
Rezension
Jessica, erfolgreiche Journalistin, verliebt sich in Tom, einen gut aussehenden Geiger, dem alle Herzen zufliegen. Wer jetzt einen hinreißenden Liebesroman erwartet, liegt falsch. Adorján seziert in dem Roman gewissermaßen eine gescheiterte Beziehung. Die Ich-Erzählerin Jessica berichtet fast distanziert aus der Rückschau, wie sie ihre Beziehung mit dem selbstverliebten Tom ein Jahr lang erlebt hat. Ihrer Sehnsucht nach Sicherheit und Verlässlichkeit steht Toms Drang nach Freiheit, seine Bindungsangst und Unverbindlichkeit gegenüber. Der ständige Wechsel von intensiver Nähe und tagelangem Kontaktentzug bringt Jessica dazu, fast bis zur Selbstaufgabe alles zu tun, um Tom zu gefallen. Die Autorin lädt ein, über die vielen Facetten einer Liebesbeziehung nachzudenken: ist Liebe das Wechselspiel zwischen Freiheit und Bindung, sexuelle Unverbindlichkeit, Sehnsucht nach Zuverlässigkeit, Übernahme von Verantwortung, ständige Aufopferung für den Partner, geistige und körperliche Übereinstimmung?
Ein interessantes Buch für Menschen in der Lebensmitte, die mehr über Beziehungen erfahren wollen.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Adorján, Johanna
Adorján, Johanna:
Geteiltes Vergnügen : Roman / Johanna Adorján. - München : Hanser Berlin, 2016. - 203 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-25071-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher