Umfangreicher Roman, bestehend aus hunderten nur ganz lose miteinander verbundenen Kurz-Episoden, die die Überinformation unserer Gesellschaft thematisieren.

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Rezension

In diesem literarischen „Gewimmel“ ist die Physiotherapeutin Elsa die die anderen Protagonisten verbindende Person, Hauptperson die alte Luise Wän. Der umfangreiche Band ist in drei Teile gegliedert, wobei es im ersten, „Elsas Klientel“ überschrieben, um „Gewäsch“ geht, nämlich um die Befindlichkeiten aller Patienten, um Anekdoten, Episoden und Klatsch. Der Mittelteil wird aus Luise Wäns Perspektive erzählt, die täglich im Naturschutzgebiet wandert und „Sternmieren, Holunder und Wildrosen, Giersch und Wiesenkerbel“ beobachtet. In zwölf, "Wanderungen" genannten, längeren Kapiteln wird von den Bemühungen um ein Renaturierungsgebiet erzählt, von der Suche nach dem verlorenen Paradies. Einige ältere, aus den Geschichten des ersten Teils bereits bekannte Personen wandern mit dem Öko-Propheten Hans Scheffer durch dieses Naturschutzgebiet. Es wimmelt darin nur so von Blumen, Blüten, Sträuchern und Gräsern, auch von Insekten und Käfern. Die Autorin ist eine Meisterin der Naturschilderung. Im Schlussteil „Gewimmel“ verliert diese Wandergruppe wieder ihren Zusammenhalt und zerfällt in ein „Gewimmel“ von Einzelfiguren. In Erzählbruchstücken wird vom Auseinanderdriften, Sterben und Verschwinden von Menschen berichtet, die nur kurze Zeit durch ein gemeinsames Projekt zusammen waren.
Der Roman ist ein Abbild unserer Gesellschaft, der die Massenmedien unendlich viele, aber ungeordnete und unsortierte Informationen bieten. Er erzählt auch den Traum der Autorin von der Schaffung einer heilen Naturregion, in der Flora und Fauna geschützt leben und sich entwickeln können.

Ein faszinierendes Experiment der preisgekrönten Autorin, aber eine anstrengende Zumutung für den Normalleser.

Rezensent: Ileana Beckmann

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Personen: Kronauer, Brigitte

Schlagwörter: Umweltschutz Informationsüberfluss