Fang, Fang
Glänzende Aussicht Roman
Bücher

Ein faszinierender Roman über das Leben einer einfachen Arbeiterfamilie aus Wuhan aus Sicht des verstorbenen jüngsten Sohnes.


Rezension

Entsprechend der Tradition chinesischer Bauernfamilien haben die Brüder keine Namen, sondern werden nummeriert, um die Stellung in der Familie zu markieren. Nur die beiden weniger bedeutenden Töchter werden mit ihren Namen Großer und Kleiner Duft benannt.
Alle Kinder leiden, mal mehr, mal weniger, unter dem alkoholkranken, gewalttätigen Vater und versuchen, sich vor dem Hintergrund der Kulturrevolution ein eigenes Leben aufzubauen. Einige Brüder werden selbst gewalttätig, andere wechseln zur Familie ihrer Frauen, um ein musterhaftes Leben führen zu können. Bruder Zwei will aus der Familie ausbrechen, um Architekt zu werden, verliebt sich jedoch unglücklich und nimmt sich das Leben. Bruder Sieben steigt zum kommunistischen Funktionär auf, wird jedoch von der Familie als „an die Regierung verloren“ bezeichnet.
Die Autorin beschreibt realitätsnah und empathisch, wie sich eine einfache Familie ihren Weg durch die Wirren der gesellschaftlichen Entwicklung Chinas im 20. Jahrhundert sucht.

Der Roman erschien erstmalig 1987 und erregte in China viel Aufsehen. Fußnoten und Nachwort des Übersetzers helfen, den Roman in die politische Situation der Zeit einzuordnen.

Rezensent: Amelie Sareika


Personen: Fang, Fang Kahn-Ackermann, Michael

Schlagwörter: Politik Familie China

Fang, Fang:
Glänzende Aussicht : Roman / Fang Fang. Dt. von Michael Kahn-Ackermann. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2024. - 173 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-455-01678-9

Zugangsnummer: 46472
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher