Bulawayo, Noviolet
Glory Roman
Buch

Allegorische Geschichte über Mugabes Tyrannei in Simbabwe. Mit einem Pferd als Diktator und einer Ziege als Hoffnung.


Rezension

Wir befinden uns in dem fiktionalen afrikanischen Staat Jidada, dessen Bevölkerung aus Tieren besteht. Seit fast 40 Jahren herrscht hier ein altes Pferd, stets umgeben von seinen Defendern, einer Leibgarde aus grimmigen Hunden. In Jidada herrschen außerdem Korruption, Desinformation und Misogynie; ein schlaksiges Schwein verbreitet als Prophet Heilsbotschaften. Die Opposition wird damit abgetan, dass ihr Jidadas im Überfluss vorhandene Demokratie wohl zu Kopf steige. Dann putscht sich der Vizepräsident an die Macht, das alte Pferd und seine charismatische Frau werden aus dem Weg geräumt. Die Bevölkerung hofft auf Besserung, realisiert aber, dass nur der nächste machthungrige Größenwahnsinnige regiert. Spät im Buch kehrt die Ziege Destiny aus dem Exil zurück und Dinge beginnen, sich zu wenden. In Bulawayos Fabel steckt sehr viel Wahrheit und die Autorin schafft es, die Geschehnisse mit vielen Humoresken ins Lächerliche zu ziehen, ohne allzu sehr zu polemisieren. Die Sprache ist auch in deutschen Übersetzung wunderbar rhythmisch, klug und lebendig.

Für mich war die Lektüre dieses Romans mit seinen ausschweifenden Darstellungen der Tyrannei sehr anstrengend.

Rezensent: Marie Tronnier


Personen: Bulawayo, NoViolet Schönherr, Jan

Schlagwörter: Satire Genozid Gewaltherrschaft Simbabwe

Bulawayo, Noviolet:
Glory : Roman / Noviolet Bulawayo. Dt. vomn Jan Schönherr. - Berlin : Suhrkamp, 2023. - 460 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-518-43104-7 geb. : EUR 25.00

Zugangsnummer: 2015/2734
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Bul - Buch