Goldfish ist ein zutiefst menschliches Tier. In höchst amüsanten Versen erzählt Kurt Lanthaler von dessen skurrilen Abenteuern.
Rezension
Auf seinen Reisen zwischen Ural und Meer philosophiert Goldfish über die Zeit, fischt illegal in fremden Gewässern, rastet im kühlen Grün unter Walnussbäumen und denkt sich dabei als Buckelwal. - Der 1960 in Bozen geborene Autor lässt seinen "Goldfish" fünfzig Reisen um die halbe Welt machen und nennt die Texte "Übungen in tonaler Kontrolle". Das soll der Leser als Aufforderung zum laut-Lesen verstehen. Denn die Schreibweise dürfte hauptsächlich solchen LeserInnen verständlich sein, die DADA kennen, als Autoren für die ihnen durch den Ersten Weltkrieg fragwürdig gewordene Kultur eine neue Sprache suchten. - Das stille Lesen der unterhaltsamen Texte dürfte Viele wegen der Schreibweise irritieren, beim Anhören aber Spaß machen. Ein Beispiel: "aktefierzgste reise um die halbe Welt: Goldfish wär Proliferant geworden / Oder tuervorsteherdruse oder / kichererbse fallobst streuselkram / ..." (S. 54). - Im Prosanachwort erfährt man von der erfolgreichen Wirkung der Texte, so bei einer Lesung in einer Berliner Kneipe 2010!
Für Freunde der gepflegt heiteren Dichtkunst und jeden, der sich gerne durch Lyrik unterhalten lässt. Gezielte Ausleihe empfohlen.Rezensent: Christine Razum
Personen: Lanthaler, Kurt
Lanthaler, Kurt:
Goldfishs reisen um die halbe Welt : Gedichte / Kurt Lanthaler. - Innsbruck : Haymon, 2012. - 63 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-85218-734-1 geb. : EUR 14.90
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