Der italienische Journalist Roberto Saviano, in Neapel geboren, ist ins finstere Innere der Camorra vorgedrungen und beschreibt ihre Strukturen, ihre Aktivitäten, ihre Strategien und Ziele.

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Rezension

Die engagierte und, an der Sprache bisweilen überdeutlich werdend, emotionale Reportage beginnt im Hafen von Neapel, über den die Camorra Zig- und Hunderttausende von Tonnen gefälschter Waren aus China auf den europäischen Markt bringt, Elektronik, Schuhe, Kleidung, Lebensmittel, alles, was sich denken lässt. So wie andere, namenlose Näherinnen und Näher alles kopieren, womit sich in Rom, Wien, Brüssel, Hamburg und Berlin viel Geld verdienen lässt: Valentino, Ferré, Versace, Armani. Er zeigt uns, wie Clans Kartelle, ganze Imperien aufbauen und verteidigen. Mit den Jungen ohne Arbeit, ohne Zukunft, die für ein paar Cent und ein billiges Motorrad alles tun, was man ihnen aufträgt. Sie handeln mit Drogen, morden, sterben. - Auch wenn die Beschreibung der „Kriege“ unter den Clans der Camorra in ihrer Skrupellosigkeit und Brutalität fassungslos machen, am eindrucksvollsten wird das Buch immer dann, wenn Saviano auf Einzelschicksale fokussiert.

Für die, die sich so etwas zumuten mögen, die den Gedanken aushalten, dass die Camorra längst nicht die einzige mafiose Organisation ist und sich in einer freien Wirtschaft noch eine Menge anderer verbrecherischer Profiteure tummeln, ist dieses Buch trotz einiger Längen sehr zu empfehlen.

Rezensent: Birgit Lautenbach

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Personen: Saviano, Roberto Hausmann, Friederike

Schlagwörter: Mafia Gewalt