Ein Versuch, mit den Mitteln der Trivialliteratur den Frust über die Blutspuren der Weltreligionen loszuwerden.
Rezension
Auf einer paradiesischen Insel haben Mitglieder der Abrahamsreligionen ein Experiment des friedlichen Zusammenlebens begonnen. Die ganze Welt beobachtet den Verlauf. Eines Tages ereignet sich dort jedoch ein bestialischer Mord. Er soll vertuscht und zugleich aufgeklärt werden. Damit beginnt eine hanebüchene Krimihandlung, geprägt von Merkmalen des utopischen Romans, der Science Fiction und derber Religionskritik. Der Autor packt in diese Geschichte so ziemlich alles, was man den Religionen an Verfehlungen vorwerfen kann. Dabei nimmt er auch diverse Weltanschauungen aufs Korn. Insbesondere alles was mit Geschlechterdominanz zu tun hat. Urban bemüht einen Witz, der dem Trash-Charakter der Comics ähnelt, die als Textergänzung beigegeben sind. Zum Teil gelingen ihm durchaus witzige Formulierungen etwa in dem Stil: „Engel sind auch nur Geflügel“. Die eigentlich fantasievolle Story leidet jedoch unter der sehr konstruierten Handlung und dem Bemühen um Originalität.
Als Einstieg in eine Diskussion um aktuelle Formen der Auseinandersetzung mit Religionskritik und Weltpolitik in bestimmten Milieus bedingt geeignet.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Urban, Simon Niese, Ralph
Urban, Simon:
Gondwana : Roman / Simon Urban. Ill. von Ralph Niese. - Frankfurt : Schöffling, 2014. - 365 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-89561-196-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher