Ein christlich konservativ erzogener Mensch reflektiert auf der Suche nach Gott sein Leben.
Rezension
Ein herausfordernder Roman. Ich habe beim Lesen hin und wieder den roten Faden verloren, konnte das Buch aber nicht weglegen. Zu spannend erzählt der Autor von einem namenlosen Jungen, der von seiner Mutter im streng konservativen katholischen Glauben erzogen wurde. Die in Wien praktizierende Zahnärztin nimmt die Bibel wörtlich. Der Junge kommt damit nicht zurecht. Rückblickend reflektiert er die verschiedenen Stationen seines Lebens. Beeindruckend sind die Passagen im ersten Teil des Buches, in denen er einzelne alttestamentliche Erzählungen mit seinen kindlichen Erfahrungen verknüpft. Die Frage nach Gott und ob es ihn überhaupt gibt, ist immer wieder mit seiner Sehnsucht nach dem fehlenden Vater verknüpft. Klärung erhofft sich der Heranwachsende von einem Aufenthalt auf der fernen Insel Gotland. Dort wird er von schlimmen Träumen und abenteuerlichen und brutalen Phantasien gepeinigt. Er kommt zur Überzeugung, dass es Gott gibt, dass er aber nicht gefunden werden will.
Für Gemeindebüchereien mit anspruchsvollen Leserinnen und Lesern durchaus zu empfehlen.Rezensent: Karl Foitzik
Personen: Stavaric, Michael
Stavarič, Michael :
Gotland : Roman / Michael Stavarič. - München : Luchterhand, 2017. - 348 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-630-87543-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher