Die Renaissance der Religionen in der westlichen und der islamischen Welt.
Rezension
Karl Marx hielt die Religionen für das "Opium des Volkes". Heute wissen wir: Sie sind weniger ein Beruhigungsmittel, um die Härten des Lebens zu ertragen, sondern das Aufputschmittel der Völker - bestens geeignet, die Menschen gegeneinander aufzuhetzen. Die Rückkehr des Glaubens wird herbeigesehnt. Die Religionen sollen Sinn geben. Dabei, so Misik, sind Religionen gefährliche Unsinn-Ressourcen. Renaissance der Religion führt zum Kleinkrieg der Kulturen, zur Konkurrenz der Fundamentalismen. In neun Kapiteln entfaltet der Journalist Misik das Thema: "Revival der Religionen", "Politische Theologie", "Der Ratzinger-Effekt", "Monotheismus und Gewalt", "Anarcho-Islamismus", "Schöner Sterben", "Wir gegen Sie", "Bad-Religion", "Taufe oder Tod". - Die Ausfertigungen von Misik bringen viele Ansätze der gegenwärtigen Diskussion auf den Punkt und reizen zum Widerspruch.
Mit der Diskussion des Buches kann es zu einer aufgeklärten Position kommen, die die Religion nicht missbraucht, und zu einer Sicht von Glauben, der nicht instrumentalisiert wird.Rezensent: Martin Weskott
Personen: Misik, Robert
Misik, Robert:
Gott behüte! : Warum wir die Religion aus der Politik raushalten müssen / Robert Misik. - 1. Aufl. - Wien : Ueberreuter, 2008. - 190 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-8000-7296-5 geb. : EUR 19.95
Theologische und kirchliche Strömungen der Gegenwart - Buch