Was bleibt vom Glauben an Gott übrig, wenn erst der Vater und dann der Bruder an Krebs sterben?
Rezension
Was trägt im Leben und im Sterben? In ihrem autobiografischen Debüt gibt die 32-jährige darüber Auskunft, schonungslos, aufwühlend und berührend. Als sie 14 Jahre alt ist, erfährt sie, dass ihr Vater an Krebs sterben wird. Sie hadert mit Gott und durchlebt eine Gottferne, Leere und Verzweiflung, die auch den Leser nicht kaltlässt. Mit aller Radikalität stellt sie sich der Frage nach dem Sinn des Lebens und des Leidens. Die üblichen theologischen Trost- und Erklärungsversuche lehnt sie ab. Eine einfache Liedstrophe trifft sie Jahre später bis ins Mark und bringt die Wende, die auf eine harte Probe gestellt wird, als auch ihr Bruder an Krebs erkrankt. Ihr sehr persönlicher Text zeigt ihre verzweifelte Suche nach Gott, ihr Ringen um Gottes Gerechtigkeit und den Versuch der Trauerbewältigung. Eine fertige Antwort liefert sie nicht, aber gerade das macht ihr Buch so glaubwürdig und lesenswert.
Regt zur Auseinandersetzung mit der eigenen Glaubensüberzeugung an. Gerne empfohlen für Gesprächskreise, Trauer- und Hospizgruppen. Auch für die Seelsorge und Andachten geeignet.Rezensent: Dagmar Paffenholz
Personen: Magnis, Esther Maria
Magnis, Esther Maria:
Gott braucht dich nicht : Eine Bekehrung / Esther Maria Magnis. - Reinbek : Rowohlt, 2012. - 237 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-498-06406-8 geb. : EUR 16.95
Persönliche Glaubenserfahrungen (auch Erbauungsschriften, Missionserzählungen) - Signatur: Cp Mag - Buch