Andreas Krebs, altkatholischer Theologe, führt in die Vielfalt bezeugende, queere Theologie ein. Das Titelblatt ist Programm.
Rezension
Das Buch möchte Gott, bzw. die Gotteslehre, systematisch queer entwickeln. Krebs löst exegetisch die Dualität Mann und Frau in Genesis 1 in Übergänge von männlich und weiblich auf. Schöpfung, Fall, Jesulogie, Kreuz und Auferstehung, Heilige Geistkraft, Kirche und letzte Dinge behandelt Krebs kapitelweise. Jedes Kapitel beginnt mit dem Fall eines diskriminierten Menschen, der sich nicht anerkannt oder gesehen fühlt. Dann führt er in ein queeres Theoriemodell ein, um den Fall zu bearbeiten. Queer Theologie bearbeitet konkrete Probleme mit verschiedenen, auch miteinander konkurrierenden Theorieformaten. Diese Theorieformate haben unterschiedliche Ausgangspunkte: Das Christentum ist ganz oder teilweise queer. Auf jeden Fall bedarf eine patriarchal ausgerichtete Theologie einer queeren Kritik. Fragen bleiben: Ist Geschlecht ein Letztes oder Vorletztes? Sind Schöpfung und Fall ein lineares und normatives Geschehen? Warum ist das Geschlecht erst nach Genesis 3 gesetzt? Wie ist das Verhältnis negativer zu queerer Gotteslehre?
Das gut lesabre Buch ist geegnet für Theologiestudenten, theologische Laien und Profis, Menschen, die theologische, institutionelle Verantwortung tragen, Relionslehrerinnen und -lehrer.Rezensent: Martin Schulz
Personen: Krebs, Andreas
Krebs, Andreas:
Gott queer gedacht / Andreas Krebs. - Würzburg : Echter, 2023. - 148 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-429-05779-4 kt. : EUR 14.90
Glaubenslehre - Signatur: Cd 1 Kre - Buch