Lesebuch mit Einführungen zur Biografie und zu ausgewählten Texten einzelner christlicher GegnerInnen des Dritten Reichs.
Rezension
In ihrer Einführung gibt Margot Käßmann einen Überblick zur Geschichte des Widerstands im Dritten Reich. Verdienstvoll ist das Bemühen um einen ökumenischen Ansatz und eine Berücksichtigung der Frauen. Leider erfolgt keine Differenzierung zwischen Opposition aus Nächstenliebe, Märtyrertum oder politisch reflektiertem und organisiertem Widerstand. Die Kirchentage nach 1949 werden als Fortsetzung des kirchlichen Widerstands beschrieben. Das bedürfte der Erläuterung. Erfreulich ist, dass nun eine so große Anzahl an Namen und Texten in einer lesbaren Form zusammengefasst sind. Diese umfangreiche Arbeit berührt das Fachgebiet von Anke Silomon, Privatdozentin für Neuere Geschichte. Bedauerlich ist, dass einige wichtige Namen wie etwa von Josef Metzger oder Helmut Hesse fehlen. Die Einführungen gehen leider häufig nicht über die Inhalte einschlägiger Lexika und Internetdienste hinaus.
Eine erste Hinführung auf ein wichtiges Kapitel der Kirchen- und Gesellschaftsgeschichte, von der man sich bald eine erweiterte und verbesserte Auflage wünscht.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Käßmann, Margot Silomon, Anke
Gott will Taten sehen : Christlicher Widerstand gegen Hitler. Ein Lesebuch / Ausgewählt, eingeleitet und kommentiert von Margot Käßmann und Anke Silomon. - München : Beck, 2013. - 479 S. : Ill. ; 24 cm
ISBN 978-3-406-64453-5
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher