11 Lebensläufe von Frauen, die Picassos Leben und Werk berührten und prägten.
Rezension
Der Titel „Göttinnen und Fußabstreifer“ trifft den Kern des Buches: Picasso hat die Frauen auf seinen Bildern und auch in seinem Leben gefeiert, aber auch „zertrümmert“. Mit dieser Intention beschreibt die Verfasserin ein ganzes Geflecht von 11 Frauen, die Picassos Ambitionen und Leidenschaften auf unterschiedlichste Weise berührten und prägten. Sie zieht dazu eine Fülle von Briefen, Kommentaren von Zeitgenossen und vor allem der Biographien der betroffenen Frauen heran und gibt ihnen eine eigene Geschichte. Dabei entstehen aus Herkunft, Charakter, Lebenslinien und der Beziehung zu Picasso authentische, differenzierte Lebensläufe vor allem voller Abhängigkeiten, die geduldet oder in wenigen Fällen bekämpft wurden. Hier steht nicht das Genie Picasso im Mittelpunkt, sondern eher das böse Zitat von Malraux von den Frauen als „Leideapparate“. Das kontrovers diskutierte Thema: „Malerpersönlichkeit und Werk“ findet auch hier viel Stoff. Die fesselnde Lektüre setzt Interesse, aber auch einiges Wissen der damaligen Kunstszene voraus. Es fehlen leider Abbildungen der besprochenen Werke, die der Leser sicherlich nicht im Detail im Kopf hat.
Sehr empfohlen für einen großen, interessierten Leserkreis.Rezensent: Annette Blanke
Personen: Gropp, Rose-Maria
Gropp, Rose-Maria:
„Göttinnen und Fußabstreifer“ : Die Frauen und Picasso / Rose-Maria Gropp. - München : Piper, 2023. - 287 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-492-07073-7
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher