20 Jahre nach ungesühnten Todesschüssen auf zwei Roma-Flüchtlinge bekommt der alte Fall neue Brisanz.

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Rezension

1992 werden an der deutsch-polnischen Grenze zwei Roma auf einem Feld erschossen, das kurz darauf in Flammen aufgeht. Ein Jagdunfall? 20 Jahre später findet Adriana Uwe Jahn, einen der Männer, die ihren Vater getötet haben – und landet kurz darauf wegen Mordes an Jahn im Gefängnis. Über Umwege erfahren Mattie Junghans, die in einer Anwaltskanzlei arbeitet, und Reporter Nick von Adrianas Schicksal und setzen alles daran, ihre Unschuld zu beweisen. Dabei recherchieren sie den alten Fall und stoßen auf viele Ungereimtheiten... – Merle Krögers Roman basiert auf Ereignissen, die sich 1992 in Mecklenburg-Vorpommern zugetragen haben und zu denen sie mit anderen 2012 den Dokufilm „Revision“ vorlegte. Ihre literarische Verarbeitung des Themas bezieht die Spannung vor allem aus der Frage, ob den Roma-Familien, deren ärmliche Lebenswirklichkeit plastisch geschildert wird, doch noch Gerechtigkeit widerfährt. Der Roman ist Sozialdrama und Politthriller zugleich – und absolut gelungen.

Für Gemeinde- sowie Krankenhausbüchereien bestens geeignet, für aufgeschlossene LeserInnen mit Interesse an spannend erzählten realen menschlichen Schicksalen.

Rezensent: Michael Freitag

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Personen: Kröger, Merle

Schlagwörter: Armut Flüchtlinge Rechtsradikalismus Roma