Eine Mutter muss sich in der Welt neu zurecht finden.
Rezension
Saga kommt nach einem epileptischen Anfall auf dem Bürgersteig wieder zu sich.
Panisch stellt sie fest, dass ihr Sohn verschwunden ist. Sie weiß nicht einmal mehr, wie alt ihr Sohn ist.
Sie erinnert sich nur, wie sie seine kleine Hand gehalten und gemeinsam mit ihm den vorbeifahrenden Doppeldeckerbus bestaunt hatte. Den Bus hat nur niemand außer ihr gesehen. Diese Busse gibt es hier gar nicht. Saga kann sich plötzlich an so viele Dinge in ihrem Leben nicht mehr erinnern. Sie hat vergessen, dass Bergur, ihr Mann, nicht mehr bei ihr wohnt. Warum haben sie sich getrennt? Was ist geschehen? Und dann verschwindet auch noch ihre Mutter. Was ist früher geschehen? Saga merkt, dass mit ihr, mit ihrem Gedächtnis etwas nicht stimmt. Realität, Träume, Erinnerungen und Vorstellungen vermischen sich immer mehr.
Was ist wirklich geschehen? Wer ist sie? Der isländischen Autorin Audur Jonsdottir gelingt einfühlsam und gleichzeitig sehr klar ein authentischer Roman über Epilespie und den Umgang damit. Sie beschreibt, wie eine ganze Familie versucht, als Betroffene einen Weg zu finden.
Rezensent: Andrea Zimmermann
Personen: Jónsdóttir, Audur Flecken, tTna
Jónsdóttir, Audur:
Großes Beben : Roman / Audur Jónsdóttir. Dt. von Tina Flecken. - München : btb, 2022. - 376 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-442-77267-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher